Bis in die 1960er Jahre zogen jedes Frühjahr mehrere Hundert Paare Trauerseeschwalben zur Brut und Jungenaufzucht auf die Halbinsel Eiderstedt. Seither sind Brutbestände und Bruterfolge dort besonders durch Veränderung der Grünlandbewirtschaftung dramatisch gesunken. Im Jahre 2010 zogen nur noch 24 Brutpaare 13 Junge groß. Der NABU Kiel führt deshalb seit über 20 Jahren ein Schutzprogramm durch.Dies kann aber den Niedergang kaum aufhalten, solange der Deich- und Hauptsielverband rücksichtslos die Grabenwasserstände absenkt.
Kontakt: Hartmut Rudolphi
Viele der auf Bottsand geschlüpften Seeschwalben-Jungen fallen immer wieder Beurtegreifern, wie dem Fuchs, trotz einer Umzäunung des Brutfeldes zum Opfer.
Auch in diesem Jahr muss wieder eine Einzäunung um das Brutfeld herum gesetzt werden. Diese muss jedoch nun entsprechend höher und aufwendiger gebaut werden.
Der Termin für den Zaunaufbau wird jedes Jahr mit dem Mitarbeitern des Eiderheims festgelegt. Treffpunkt ist die Naturstation Bottsand am Deich. Wer sich daran beteiligen kann, ist hiermit eingeladen beim Zaunaufbau oder beim Strippenziehen mitzumachen. Hilfreich können auch schon ein paar Stunden sein. Eine Anmeldung per Mail wäre gut (harrje(at)gmx.de).
Wenn das Wetter mitspielt, wird das sicher eine schöne Aktion....
Fotos: NABU/Hartmut Rudolphi
20.02.2019: Der NABU Kiel und die Bundesfreiwilligen des Umweltschutzamtes Kiel bauen Brutflöße für die Trauerseeschwalbe. Trauerseeschwalben gehören zu unseren elegantesten einheimischen Vögeln.
Sie brüten in der Schwimmblattzone von flachen Seen oder Gräben. Ihre Nester bauen sie auf die Blätter von See- und Teichrosen.
Die Art geht nicht nur in Schleswig-Holstein, sondern in ganz Europa zurück und ist bei uns stark gefährdet. Trauerseeschwalben brüten bei uns nur noch mit wenigen Paaren an der Westküste. Vor
allem durch Habitatzerstörung ist der Bestand eingebrochen. Auch auf dem Schulensee hat die Art früher gebrütet.
Mit den Brutflößen sollen durchziehende Trauerseeschwalben dazu gebracht werden, wieder im Binnenland von Schleswig-Holstein zu brüten. Die 24 Flöße werden Ende April auf dem Schulensee und im
Offenbüttler Moor ausgebracht. Wir werden darüber berichten, ob die Flöße von den Trauerseeschwalben angenommen werden.