Abwechslungsreiches Nahrungsspektrum
Kiebitze ernähren sich vor allem von Insekten und deren Larven. Daneben verzehren sie Getreidekörner, Samen und Früchte von Wiesenpflanze, ebenso Regenwürmer sowie sonstige Bodenorganismen.
Jungvögel versorgen sich von Beginn an selbst, sie jagen am Boden nach Spinnen, Insekten und anderen Wirbellosen.
Die Turteltaube steht für Glück, Liebe und Frieden. Ihre Lebensbedingungen sind allerdings weniger romantisch: Seit 1980 sind fast 90 Prozent ihrer Bestände in Deutschland verloren gegangen. Was der kleinen Taube fehlt, sind geeignete Lebensräume wie strukturreiche Wald- und Feldränder. Besonders durch die industrielle Landwirtschaft haben sich die Bedingungen für die Turteltaube verschlechtert.
Doch auch ein zweiter Punkt bedroht die Turteltaube. Als einzige Langstreckenzieherin unter unseren Tauben verbringt sie ihren Winter in Afrika. Doch durch illegale und legale Jagd ist sie auf ihrem Zugweg massiv gefährdet.
Es kommt selten vor, dass wir einen Vogel zum zweiten Mal als Vogel des Jahres ausrufen. Die Feldlerche war es schon einmal, und zwar 1998. Schon damals warnten wir davor, dass der begabte
Himmelsvogel in vielen Gebieten Deutschlands selten oder gar aussterben wird. Seitdem ist mehr als jede vierte Feldlerche aus dem Brutbestand in Deutschland verschwunden.
Mit ihrem Gesang von der Morgendämmerung bis zum Abend läutet die Feldlerche alljährlich den Frühling ein. Doch der Himmel über unseren Feldern ist stummer geworden: Die Intensivierung der
Landwirtschaft nimmt Feldvögeln den Lebensraum. Die Feldlerche soll als Jahresvogel stellvertretend für sie und anklagend für die katastrophale Landwirtschaftspolitik in Berlin und Brüssel
stehen.
Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) und sein bayerischer Partner, der Landesbund für Vogelschutz (LBV), haben den Star zum Vogel des Jahres 2018 gewählt. Der Star ist kein gewöhnlicher Allerweltsvogel, denn er hat herausragende Talente: Der Star kann andere Vögel und Umgebungsgeräusche perfekt nachahmen und in seinen Gesang einbauen. Zu hören sind dann sogar Handyklingeltöne, Hundebellen oder Alarmanlagen. Zum Star unter den Vögeln wird er auch durch seine atemberaubenden Schwarmformationen, bei denen hunderttausende Individuen perfekt aufeinander abgestimmt durch die Lüfte gleiten.
Gesucht: Waldkauz, Vogel des Jahres 2017
Der NABU hat den Waldkauz zum Vogel des Jahres 2017 gewählt. Daher soll in Kiel eine Erfassung des Waldkauz-bestandes durchgeführt werden. Der Waldkauz ist in ganz Kiel verbreitet. Sowohl in den Wäldern als auch in den Parks sind nun die Rufe, das typische „Huh-Huhuhu-Huuuh“, zu hören. Die Art brütet in großen Baumhöhlen, manchmal auch in Gebäuden. Allerdings werden große Baumhöhlen immer seltener. Grund dafür ist die forstliche Nutzung sowie die Baumrodungen wegen Verkehrssiche-rungspflicht. Daher hat der Waldkauz zunehmend Probleme bei der Suche nach Nistplätzen.
Wenn wir einen Überblick über das Vorkommen in Kiel haben, sollen Schutzmaßnahmen getroffen werden. Kurzfristig kann das durch das Aufhängen von Nisthöhlen geschehen, langfristig müssen sich wieder Baumhöhlen bilden können. Dies geht aber nur, wenn alte Bäume nicht gerodet werden.
Wir freuen uns, wenn Sie uns Waldkauzvorkommen in Kiel melden. Im März sind die bekannten Balzrufe der Männchen zu hören. Nach dem Ausflug der Jungvögel im Mai ist es der weit hörbare Lockruf der Altvögel, das „ku-witt“, der die Anwesenheit des Waldkauzes verrät. Beide Rufe können auf folgender Seite angehört werden:
https://de.wikipedia.org/wiki/Waldkauz.
Meldungen bitte an: vorstand(at)NABU-Kiel.de.
Vielen Dank
Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) und sein bayerischer Partner, der Landesbund für Vogelschutz (LBV), haben den Stieglitz (Carduelis carduelis) zum „Vogel des Jahres 2016“ gewählt, der zu den farbenfrohesten Vögeln Deutschlands zählt. Der auch Distelfink genannte Stieglitz steht für vielfältige und farbenfrohe Landschaften, denn er ernährt sich vornehmlich von den Samen zahlreicher verschiedener Blütenpflanzen, Gräser und Bäume. Bunte Landschaften mit ausreichend Nahrung gibt es jedoch immer weniger, daher ist der Bestand des Stieglitzes in Deutschland in den vergangenen Jahren stark zurückgegangen. Mehr
Der NABU und sein bayerischer Partner, der Landesbund für Vogelschutz, haben den Habicht zum „Vogel des Jahres 2015“ gekürt. Auf den Grünspecht folgt damit ein Greifvogel, der wie viele andere seiner Verwandten immer noch illegal verfolgt wird, obwohl die Jagd auf den Habicht seit den 1970er Jahren verboten ist.
Der Vogel des Jahres 2014 benötigt alte Bäume, in die er seine Höhlen bauen kann. Die meiste Zeit findet man den Grünspecht aber am Boden, wo er unermüdlich nach Ameisen sucht.
2013 wird ein wichtiges Jahr. Denn die Bekassine, Vogel des Jahres 2013, ist vom Aussterben bedroht. Sie hat damit zu kämpfen, dass Moore und Feuchtwiesen immer weiter schwinden. In den letzten
20 Jahren sind die Bestände um mindestens 50 Prozent zurückgegangen! Doch wir können ihr helfen. Erhalten Sie mit uns gemeinsam die letzten Lebensräume der Bekassine und sorgen Sie dafür, dass
sie und viele andere Wiesenvögel wieder bessere Lebensbedingungen finden. Das gelingt ganz einfach, indem wir Gräben verschließen, Kleingewässer anlegen, torffreie Gartenerde verwenden und in der
Öffentlichkeit für unseren Vogel des Jahres eintreten.
Sie wissen sicher, dass die Bekassine auch gerne „Meckervogel“ genannt wird. Das „Wummern“ während der Balz hat ihr diesen Namen gegeben. Lassen Sie uns in diesem Jahr gemeinsam meckern, um
wachzurütteln. Denn die immensen Veränderungen in der Landschaft und den Verlust von Grünland zugunsten von Maisäckern und Biogasanlagen dürfen wir nicht länger hinnehmen.
Die kontaktfreudige Dohle ist meist in Gruppen oder mit ihrem Partner unterwegs. Auf Nahrungssuche oder auf ein lautstarkes „Schwätzchen“ vor dem Schlafengehen schließt sie sich gern Saat- oder Rabenkrähen an. Unter ihnen fällt sie vor allem durch ihre geringere Größe auf, denn Dohlen sind die kleinsten Vertreter der Rabenvögel mit schwarzem Federkleid.
Bis heute teilt sie das Schicksal ihrer schwarz gefiederten Verwandten: Früher galt sie als Unglücksbringer, der Krankheiten wie die Pest und damit den Tod ankündigte. Auf mittelalterlichen Abbildungen sind Dohlen häufig zusammen mit Hexen zu sehen. Studien des Verhaltensforschers Konrad Lorenz über ihre Lernfähigkeit und Intelligenz haben viel dazu beigetragen, dass die Dohle an Sympathie gewann. Die Geschichten über seine frei fliegenden Dohlen fanden ein breites Publikum, das von dem hoch organisierten Sozialleben dieser Art beeindruckt war. Dem Image der Dohle hat dies tatsächlich geholfen.
Teils aus Unwissenheit oder Gedankenlosigkeit, teils aus Absicht zerstörten Hausbesitzer bei Renovierungen oder Gebäudesanierungen in den vergangenen Jahrzehnten zahlreiche Brutplätze der Dohle. Viele Gemeinden vergitterten oder verschlossen Einflugmöglichkeiten in Kirchtürmen. Die Dohle ist jedoch dringend auf Nistplätze in unseren Siedlungen angewiesen, denn die Populationen der Baum- und Felsbrüter sind zusammengebrochen. Nur in unseren Dörfern und Städten in direkter Nachbarschaft zu uns Menschen können wir ihr eine Zukunft bieten.
In Deutschland brüten nach gegenwärtigem Stand rund 100.000 Dohlenpaare. Nahezu aus allen Regionen werden rückläufige Zahlen gemeldet. Deshalb steht die Dohle in mehreren Bundesländern auf der
Roten Liste der gefährdeten Vogelarten oder auf der Vorwarnliste. In Brandenburg ist die Art nach jahrzehntelangen Rückgängen inzwischen vom Aussterben bedroht. Nur im Nordwesten Deutschlands
halten sich noch größere und stabile Bestände.
Mit der Wahl zum Vogel des Jahres 2012 rückt die Dohle ins Rampenlicht. NABU und LBV zeigen in diesem Jahr, wie wir ihr im Siedlungsbereich helfen und wichtige Nahrungsgrundlagen in der
Kulturlandschaft erhalten können. Auch für die wenigen verbliebenen Fels- und Baumbrüter setzen wir uns ein. Am Beispiel der schlauen Dohle wollen wir zudem eine Lanze brechen für die oft zu
Unrecht geschmähten Rabenvögel.
Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) und der Landesbund für Vogelschutz (LBV), NABU-Partner in Bayern, haben heute in Berlin den Gartenrotschwanz (Phoenicurus phoenicurus) zum „Vogel des Jahres 2011“ gekürt. Der früher weit verbreitete und recht häufige Singvogel mit dem namensgebenden ziegelroten Schwanz ist heute in vielen Regionen selten geworden. Besonders im Westen Deutschlands ist er aus zahlreichen Dörfern und Kleinstädten verschwunden. Immer weniger Gärten genügen heute noch seinen Ansprüchen.
„Im Jahr des Gartenrotschwanzes wollen wir auf die Gefährdung dieses farbenprächtigen Vogels aufmerksam machen und zeigen, dass oftmals schon mit einfachen Mitteln neue Lebensräume wie Streuobstwiesen geschaffen werden können", sagte NABU-Vizepräsident Helmut Opitz. Gartenrotschwänze brauchen Nisthöhlen, wie sie vor allem in alten Obstbäumen zu finden sind. Streuobstwiesen zählen daher zu den typischen Lebensräumen. Mit ihren hochstämmigen Obstbäumen, die ein hohes Alter erreichen können, bieten sie sowohl geeignete Brutplätze als auch die notwendigen Sitzwarten, von denen die Vögel nach Insekten jagen.
Der NABU und der Landesbund für Vogelschutz in Bayern haben den Kormoran zum „Vogel des Jahres 2010“ gewählt. Die beiden Verbände wollen sich damit offensiv für den Schutz des Kormorans einsetzen, der nach seiner Rückkehr an deutsche Seen, Flüsse und Küsten wieder zu Tausenden geschossen und vertrieben wird. So werden jedes Jahr in Deutschland rund 15.000 Kormorane getötet.