Fotos: NABU / Martina Ikert
22.03.2019 | Wer genau hinschaut, kann auf am Boden liegenden und teilweise verfaulten und bemoosten Zweigen und Stämmen rot leuchtende Kelche entdecken. Das ist der Scharlachrote Kelchbecherling, der in ganz Deutschland selten ist und als gefährdete Art gilt. Heimisch ist der Pilz ausschließlich im Nordwesten Nordamerikas, Mitteleuropa und in Kalifornien. Er ist vom Flachland bis zu den unteren Gebirgslagen verbreitet. Häufig anzutreffen ist der Pilz in nordamerikanischen Ahornwäldern, man findet ihn aber auch in anderen Wäldern. Und auch in unserem Naturschutzgebiet.
17.05..2018 | Es ist viel los in unserem Naturschutzgebiet. Außer den jährlich stattfindenden Exkursionen zur Vogelbeobachtung mit Erlernen ihrer Sprache und zur Botanik haben wir dieses Jahr im Rahmen des landesweiten Aktionsmonats „Naturerlebnis für Kita und Schule“ auch zwei Naturgruppen von Mönkeberger Kindergärten begrüßt.
Der Titel der Veranstaltung machte neugierig:
Eine kleine Natur-Oase vor unserer Tür – wir lernen das NSG Mönkeberger See kennen: Ein See, kleine Tümpel, Wiesen, Wäldchen und ihre Bewohner. Wir entdecken Pflanzen und Bäume, hören und beobachten Tiere und machen uns auf die Suche nach ihren Spuren. Wer hat die kleinen Späne unter der Erle hinterlassen? Und was macht das Loch da im Stamm? Wer hat die kleinen Ästchen da oben zusammengetragen? Und wer ist das mit dem roten Puschelschwanz?
Also kamen am Donnerstag, den 17.05., 20 neugierige Kinder und drei Pädagoginnen der Naturgruppe des Mönkeberger Gemeindekindergartens „Die Eichhörnchen“ an den See.
Nach der Vorstellrunde wurde auf der Wiese gefrühstückt und dann mit den Kindern die Fragen beantwortet: Was ist überhaupt ein Naturschutzgebiet? Warum brauchen wir Naturschutzgebiete? Wie verhalten wir uns in einem Naturschutzgebiet? Dann ging es aber endlich los auf Schatzsuche. Der Schatz war als Vogel versteckt, war also irgendwo oben auf einem Baum zu suchen. Mit Hilfe von Zurufen „kalt“, „warm“, „heiß“ war der Schatz auch schnell gefunden. Ohne dass es geplant war, entdeckten die Kinder, dass Birger immer wieder einen jungen Spross des Japanischen Knöterichs ausriss und fragten natürlich neugierig, warum er das machte. „Den wollen wir hier nicht haben, weil er sich so doll ausbreitet und keinen Platz für andere Pflanzen lässt“, war die Antwort. Und dann waren die Kinder gar nicht mehr zu halten. Einige Kinder rupften emsig den Knöterich aus, andere sammelten die Triebe und brachten sie auf einen Sammelplatz. Offensichtlich brachte es den Kindern und auch den Erzieherinnen einen Riesenspaß mithelfen zu dürfen. Danach stärkten wir uns zufrieden am See. Als nächstes hatten wir ein Memory-Spiel mit Pflanzenteilen vorbereitet. Auf einem großen Blatt Papier wurden 5 verschiedene Blätter oder Gräser gelegt, die sich die Kinder eine Weile anschauen durften. Dann wurde das Blatt wieder mit einem Tuch abgedeckt. Die Kinder mussten nun die gleichen Pflanzenteile finden. Erstaunlich war, dass die meisten Kinder die Pflanzenteile sofort erkannten. Scharbockskraut, Gundermann, Giersch, Löwenzahn. So wurde die Aufgabe ziemlich schnell gelöst. Also, das nächste Mal machen wir es schwieriger.
Es war ein schöner Morgen. Die Kinder hörten den Kuckuck und erfuhren von seiner Brutstrategie, wir sahen ein Reh und ganz dicht vor unseren Augen zeigte sich der Buntspecht. Die Kinder konnten hören, fühlen, entdecken und beobachten und waren ganz bei der Sache. Ein schöner Lernerfolg und eine interessante Erfahrung für uns.
Fotos: NABU / Martina Ikert
31.05.2018 | Unsere zweite Naturerlebnisaktion war dann mit den Kindern, der Leiterin und zwei Pädagoginnen der Mönkeberger Natur- und Umweltgruppe vom AWO Kinderhaus am 31.05.2018. Dieses Mal waren wir zu dritt. Die Sozialpädagogin Helga Leiner-Büker unterstützte uns. Leider plagten uns an diesem Morgen heftig die Mücken, die allerdings auch ein interessantes Untersuchungsobjekt abgaben. Während der Vorstellungsrunde bestürmten uns die Kinder mit einer Menge Fragen und zeigten ein großes Interesse an der Natur. Zuerst bestaunten wir im Erlenwäldchen einen abgestorbenen Baum, in dem sehr gut die Bruthöhlen des Buntspechts zu sehen waren. Schnell war den Kindern klar, dass abgestorbene stehende oder umgestürzte Bäume wichtig für Vögel und Insekten sind sowie als Unterschlupf für z.B. Igel und Reptilien dienen.
Weitere Spiele regten an zum stillen Zuhören (wer erkennt die meisten Vogelstimmen?) oder das Erkennen bestimmter Merkmale eines Tieres beim Tierrätsel. Mit der kleinen bunten Truppe folgten wir dem Weg weiter zum Mönkeberger See wo wir schon das Pflanzen-Memory vorbereitet hatten. Sobald sich die Kinder einige Minuten die Teile eingeprägt hatten ging es auf die Suche nach den Blättern, Gräsern und Samen.
Und dann ging auch dieser Morgen vorbei. Zum Abschluss überreichte Birger jedem Kind eine Feder mit Erklärung des dazugehörenden Vogels. Das war natürlich besonders aufregend.
Auch dieser Gruppe hatte der Ausflug ins Naturschutzgebiet trotz Mücken sichtlich Spaß gemacht. Es besteht der Wunsch, dieses Naturerlebnis zu wiederholen.
Für uns war es eine wichtige Erfahrung. Wir sehen es als unsere Aufgabe, Kinder die Natur erleben zu lassen und ihnen die Notwendigkeit zu vermitteln, unsere Natur zu schützen. Wir haben erlebt, dass Kinder sehr sensibel darauf reagieren, wenn es um den Schutz von Tieren und Pflanzen geht.
Wir freuen uns auf das nächste Jahr mit weiteren Aktionen.
Martina Ikert